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Draußen die Frauen

 

→ Langfim /// ohne Auftrag

Die Idee zu »Draußen die Frauen« entsteht während unserer Arbeit für die WERFT. Wieso sprechen Männer in der Ausnahmesituation »Knast« so abwertend über die Menschen, die sie am meisten vermissen? Wieso ist die Mutter immer heilig, die selbstbewusste junge Frau aber eine Hure?

Gecastet wird, wer wütend ist

Früh war klar, dass »Draußen die Frauen« außerhalb unseres Projektauftrags als freie Arbeit entstehen muss. Und dass nur eine kluge Mischung aus professionellen Schauspielerinnen und echten, wütend-verzweifelten Frauenverachtern die Zutaten liefern kann, nach denen der halbdokumentarische Ansatz verlangt. Die Arbeit an dem Film beginnt daher mit der Frage, wie diese denn identifiziert und zur Mitarbeit bewegt werden können. Als ersten Schritt hängen wir ein provozierendes Plakat in alle Abteilungen einer deutschen Justizvollzugsanstalt. Das Klischee greift: Nicht weil sich tatsächlich Gefangene für das Casting bewerben, sondern weil uns Sozialarbeiterinnen der Anstalt Hinweise geben, welche Gefangenen das Plakat abgerissen haben. Mit diesen kommen wir ins Gespräch und beginnen, Interviews zu führen.

Von der filmischen Beobachtung zum Kommentar

Diese teils mehrstündigen Gespräche werden ergänzt durch Hintergrundgespräche mit betroffenen Frauen, z.B. jungen AVD-Beamtinnen und zur Grundlage des parallel entstehenden Drehbuchs. Fünf junge Männer mit sehr unterschiedlichen biografischen Beziehungen zu Frauen werden darin über einen alltäglichen Gefängnistag begleitet. Ein auch für unser Team herausfordernder Versuch und ein Balanceakt zwischen ehrlichem Interesse und dem Wunsch, die herabwürdigenden Denkmuster hinter der Gefängnisfolklore ans Licht zu zerren.

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